Konzert
am 5. März 2023 um 18:00 Uhr im Forum Schulzentrum Odenthal
Klavierquartette:
Bartók: ein Romantiker!?
Notos Quartett
Sindri Lederer – Violine
Andrea Burger – Viola
Philip Graham – Violoncello
Antonia Köster – Klavier

Das Programm
Gustav Mahler (1860 – 1911)
Klavierquartettsatz a-Moll
Nicht zu schnell – Mit Leidenschaft – Entschlossen
Als Gustav Mahler 1896 letzte Hand an die Skizzen zu seiner dritten Sinfonie legte, erzählte er der befreundeten Nathalie Bauer-Lechner beinahe nostalgisch von seinen 20 Jahre zurückliegenden Jugendwerken, “mit denen er so leichtsinnig umging, dass kaum mehr etwas vorhanden ist”, wie die Freundin bemerkte. “Das Beste davon”, so Mahler, “war ein Klavierquartett, welches am Schluss der vierjährigen Konservatoriumszeit entstand und das großes Gefallen erregte … Bei einer Preiskonkurrenz, zu der ich das Quartett nach Russland schickte, ist es mir verloren gegangen.” Vor diesem Hintergrund erscheint der hier zur Aufführung gelangende Quartettsatz des Sechzehnjährigen zugleich zeitgebunden und visionär. Die thematische Erfindung gewinnt durch ein eigenes persönliches Profil; Form und Gestus weisen erkennbar auf die Wurzeln des damaligen musikalischen Bewusstseins Mahlers: auf Brahms, Schumann und Schubert. (zitiert nach www.kammermusikführer.de).
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Klavierquartett in c-Moll op. 60
1. Allegro non troppo
2. Scherzo. Allegro
3. Andante
4. Finale. Allegro comodo
Im Juli 1875 vollendete Johannes Brahms sein drittes Klavierquartett in c-Moll. Es war ein schwer errungenes, über Jahrzehnte gereiftes Opus – das kammermusikalische Gegenstück zur Ersten Sinfonie in c-Moll, die Brahms im Sommer darauf vollenden sollte.
Bereits 1855, mit 22 Jahren, hatte er ein Klavierquartett in cis-Moll begonnen, von dem mindestens drei Sätze (Allegro, Scherzo und Andante) vollendet wurden. Aus diesem Frühwerk übernahm er Teile in das c-Moll-Quartett. Dennoch bedurfte es dreier Anläufe in den Jahren 1869, 1874 und 1875, bis aus dem älteren cis-Moll-Stück das c-Moll-Quartett gewonnen war.
Warum der Kampf um die Vollendung zum zähen Ringen wurde, erklärt sich aus den autobiographischen Bekenntnissen, die Brahms gerade diesem Werk anvertraut hat: Als er die Endfassung des Quartetts 1875 an seinen Verleger Simrock schickte, meinte er scherzhaft, man solle doch in der Notenausgabe ein Bild des Komponisten „im Werther-Kostüm“ abdrucken. Indem er sich selbst mit Goethes verzweifeltem Selbstmörder identifizierte, scheint Brahms auf seine 20 Jahre zurückliegenden Gefühle im Zwiespalt zwischen Clara und Robert Schumann angespielt zu haben. (zitiert nach www.kammermusikführer.de)
– Pause –
Béla Bartók (1881 – 1945)
Klavierquartett in c-Moll op. 20
Allegro
Scherzo – Trio
Adagio Espressivo
Allegro vivace – Presto – Piu allegro – Presto
Das Klavierquartett in c-moll, op. 20 galt lange Zeit als verschollen. Es wurde erst nach sorgfältiger Recherche des Notos Quartetts wiedergefunden und direkt aus der Handschrift Bartóks aufgearbeitet und interpretiert. Ein Wechselspiel zwischen Moderne und Romantik!
Die Künstler
Das Notos Quartett, Preisträger des 32. Würth-Preises der Jeunesses Musicales Deutschland 2022, gilt als eine der herausragenden Kammermusikformationen der Gegenwart” (FONO FORUM 09/2017) Publikum wie Kritiker bewundern neben der “virtuosen Brillanz und technischen Perfektion” des Ensembles besonders den “Sinn für die Balance und das Zusammenspiel, welcher jedes Detail der Komposition hörbar macht”, wobei es “die Zuhörer mit den innig gespielten Tönen direkt ins Herz trifft”. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 wurde das Notos Quartett bereits mit sechs 1. Preisen sowie zahlreichen Sonderpreisen bei internationalen Wettbewerben in Holland, Italien, England und China ausgezeichnet und hat sich inzwischen auf den internationalen Konzertbühnen etabliert. So tritt es in renommierten europäischen Konzertsälen, wie der Philharmonie Köln, der Berliner Philharmonie, dem Konzerthaus Berlin, dem Konzerthaus Wien, der Wigmore Hall London, dem Concertgebouw Amsterdam, der Tonhalle Zürich, dem BOZAR Brüssel, dem Teatro la Fenice Venedig auf sowie bei den bedeutenden Festivals im Rheingau, in Schwetzingen, Würzburg, Mecklenburg-Vorpommern, Lockenhaus, Usedom sowie bei Montpellier Radio